Aktiengesellschaft Breslauer Zoologischer Garten

Zoo Breslau - Historische Aktie des Breslauer Zoologischen Gartens aus dem Jahr 1938. Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des Berliner Zoos (1845) kam 1858 auch in Breslau der Wunsch nach einem eigenen Tiergarten auf, was 1865 zur Gründung der AG Breslauer Zoologischer Garten führte.

Aktie über 1.000 Reichsmark
Breslau, im Juli 1938

Schätzpreis (laut SUPPES-Katalog): 250,- Euro

Auflage: 202 Aktien (R 8).

Nicht entwertetes Stück. Daneben gibt es 145 lochentwertete Exemplare aus der Reichsbank-Auktion.

Dekoratives Papier mit kleinem Tigerkopf im Unterdruck.

Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des Berliner Zoos kam 1858 auch in Breslau der Wunsch nach einem eigenen Tiergarten auf. Unter Führung des damaligen Oberbürgermeisters Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten im Februar 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben auf.

Nachdem ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wurde, konstituierte sich die AG Breslauer Zoologischer Garten am 10. Juli 1865.

Der Breslauer Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem verbilligten Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund der Folgen des Ersten Weltkrieges mußte der Zoo im Jahr 1921 für mehrere Jahre geschlossen werden. Bis 1927 wurde er als Konzertgarten geführt. Durch finanzielle Unterstützungen konnte der Tierbestand 1927 stark erweitert werden, so daß bei Wiedereröffnung ca. 1850 Tiere in 480 Arten gezeigt werden konnten.

Bei der Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau und die Provinz Schlesien den größten Teil einer Kapitalerhöhung, mit der der Zoo sogar erweitert und mit einer Robben- und Bären sowie einer Pavian-Freianlage ausgebaut werden konnte.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Tiere aus anderen deutschen Zoos nach Breslau evakuiert. In den letzten Monaten des Krieges litt Breslau unter den Folgen der Bombenangriffe. Nur 70% des Tierbestandes überlebte den Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt der damalige Direktor Dr. Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren.

1948 wurde der Zoo wieder eröffnet als Miejski Ogrod Zoologiczny, Wroclaw. Seit 1952 ist der Zoo in der Hand der Stadt, die ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt.

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