Aktie über 500 Gulden
Karlsruhe, 15. Dezember 1839
Schätzpreis (laut SUPPES-Katalog): 20.000,- Euro
Gründeraktie, Auflage: 2.660 (R 12).
Riesige naturgetreue Abbildung über die ganze obere Breite der Aktie mit Ansicht der Fabrik in Waghaeusel, allegorische Umrahmungen mit Putten, Merkur und Fortuna.
Die Gulden-Aktien wurden 1916 in Mark-Aktien getauscht.
Gegründet bereits 1836. Betrieben wurden in Waghäusel (Baden) eine Rohzuckerfabrik und eine Zuckerraffinerie sowie eine weitere Rohzuckerfabrik in Züttllingen bei Heilbronn (Württ.)
Beide Fabriken versorgten sich auf 6.500 ha Pachtland z.T. selbst mit Zuckerrüben. 1918 Erwerb der Aktienmehrheit der Zuckerfabrik Rheingau AG in Worms. Zur Festigung der Beziehungen zur Badischen Domänenverwaltung (Verpächter großer Flächen für den Rüben-Eigenanbau) überließ man 1923 dem badischen Staat ein größeres Aktienpaket zum Vorzugspreis.
Börsennotiz Frankfurt und Mannheim, seit Ende 1923 auch in Berlin.
1926 Fusion mit den Aktien-Zuckerfabriken Frankenthal, Stuttgart, Heilbronn und Offstein zur Süddeutsche Zucker-AG mit Sitz in Mannheim. Heute ist die Südzucker der größte Zucker-Konzern in Europa mit starker Stellung auch in Frankreich, Belgien, Polen und der Tschechei. Neben der Zuckerproduktion auch im Geschäft Tiefkühlkost tätig, neuerdings auch in der von der Bundesregierung besonders geförderten Biosprit-Erzeugung. Das umfangreiche, aber nicht sehr rentable Geschäft mit Speiseeis (Schoeller) wurde dagegen 2001/02 an Nestlé verkauft.
Seit Jahrzehnten nur ein einziges Original bekannt (hängt im Zuckermuseum in Berlin), der Erste Deutscher Historic-Actien-Club hat mal 2000 einen Nachdruck erstellt (limitiert und nummeriert, inwendig als solcher gekennzeichnet)
Museale Rarität.
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