Aktie über 500 Thaler
Braunschweig, 1. Juni 1859
Schätzpreis (laut SUPPES-Katalog): 20.000,- Euro
Gründeraktie (R 11).
Äußerst dekoratives Papier mit großer Abbildung der alten Raffinerie, die 1900 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der schmelzende Zucker soll dabei wie flüssige Lava aus den Fenstern der Fabrik gequollen sein.
Originalunterschriften von H. Buchler, Albert Oppenheim, Österreich (Landessyndikus, auch Mitbegründer der Braunschweigischen Bank); H. Bogenhardt und Friedr. Selwig (Maschinenfabrik Selwig & Lange, die bis 1988 Ausrüstungen für die Zuckerindustrie herstellte).
Die Zucker-Raffinerie zu Braunschweig wurde gegründet 1859 zur Weiterverarbeitung des aus den Zuckerfabriken des Braunschweiger Landes angelieferten Rohzuckers zu Weißzucker.
Die Zucker-Raffinerie wurde auf dem Buchler’schen Gelände an der heutigen Luisenstraße gegenüber der alten Buchler’schen Chininfabrik errichtet.
Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gesellschaft infolge einer Krisis auf dem Zuckermarkt erfolgte 1881 unter gleichem Namen die erneute Gründung der Gesellschaft.
Großaktionär war später die Zuckerraffinerie Hildesheim GmbH. Nach Stilllegung des Zuckerraffineriebetriebes (30.9.1939) wurden die Fabrik- und Lagerräume vermietet. In den 1950er Jahren mißlang ein Sprengungsversuch für das Hauptgebäude, indem sich der riesige Trichtersilo aus meterdickem Beton seiner Zerstörung widersetzte. Seitdem stand das Gebäude als Ruine, wurde aber später als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
Ab 1998 entstand auf dem Areal ein Gewerbepark. Das alte Raffineriegebäude erstrahlt seitdem als industriearchitektonisches Schmuckstück in neuem Glanz.
Nur zwei Exemplare sind bekannt (Aktien-Nr. 273 und 386).
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